Sonntag, 22. August 2010

Reichweite und Wahl der Straßen

Am letzten Sonntag fuhr ich von Feuerbach zur Schillerhöhe in Gerlingen und zurück. Der Akku war voll geladen. Ich habe vergessen, auf den Kilometerzähler zu schauen; es waren vermutlich etwa 20 km. Als ich zurück kam, waren alle grünen Lichter der Ladeanzeige aus. Da es drei grüne, drei gelbe und drei rote Lichter gibt, gehe ich davon aus, dass dies noch etwa zwei Drittel Ladung bedeutet. 20 km x 3 ergibt theoretisch eine Gesamtreichweite von 60 km, vielleicht etwas mehr, da der Anstieg zur Schillerhöhe sicher ordentlich Strom verbraucht hat.

Als Moped darf das Elmoto mit 45 km/h Höchstgeschwindigkeit nicht auf Bundesstraßen/Schnellstraßen außerhalb von geschlossenen Ortschaften fahren. Auch innerstädtisch ist es keine gute Idee, Schnellstraßen zu befahren. Dies zwingt bei kleinen Ausflügen in die Umgebung zu einer sorgfältigen Planung bei der Wahl der Straßen. Einfach losfahren ist nicht. Ein Beispiel: Mit dem Elmoto von Feuerbach nach Vaihingen zu fahren ist gar nicht so einfach. Das geht über Botnang, aber dann kommen der Schattenring und ein (kurzes) Stück Schnellstraße. Der Weg über die Hohewart führt durch den Wald und darf mit dem Elmoto nicht befahren werden. Bleibt noch der Weg durch die ganze Stadt ... Natürlich ist das kein Problem des Elmoto, sondern betrifft alle Mopeds.

Das das Elmoto rechtlich gesehen ein Moped ist (faktisch ist es eher ein Fahrrad mit E-Motor), darf man keine Radwege befahren bzw. überall da fahren, wo Fahrräder gemeinhin fahren. Dies bedeutet eine echte Einschränkung in der Nutzung des Elmoto. Mit zunehmender Verbreitung von E-Bikes sollte darüber nachgedacht, werden, diese Einschränkungen in geeigneter Weise aufzuheben.

Dienstag, 10. August 2010

Plus und Minus (vorläufig)

Nach 3 Wochen und 100km kann dies nur ein vorläufiges Urteil sein. Trotzdem:

Was mir am Elmoto gefällt

  • Gewicht
  • Handlichkeit
  • Beschleunigung
  • Fahrspass
  • Kommt gut mit der Stuttgarter Topologie zurecht
  • Aufrechte Sitzposition
Was mir am Elmoto nicht gefällt
  • Das Elmoto hat keine Blinker. Für mich ist das der wohl gravierendste Mangel, da der Zwang, Handzeichen zu geben, ein unnötiges Sicherheitsrisiko darstellt.
  • Der Rückspiegel ist ungünstig angebracht, da der linke Arm - v.a. wenn ich eine Jacke trage - meine Sicht nach hinten behindert. Ein zweiter Rückspiegel auf der rechten Seite fehlt.
  • Das Elmoto hat kein Lenkradschloss. Zwar ist da Bike mit etwa 50 kg leicht genüg, um einfach weggetragen zu werden; trotzdem würde ein Lenkradschloss den Diebstahl zumindest etwas erschweren und den Umgang mit dem Bike erleichtern.
  • Die Sitzbank ist sehr unbequem, da auf eine Polsterung völlig verzichtet wurde. Zwar wird niemand Stunden am Stück auf dem Elmoto verbringen - das geht schon wegen der eingeschränkten Reichweite nicht -, doch ist die Sitzbank auch für den Betrieb in der Stadt unnötig hart.
Ist das Emoto das richtige Fahrzeug für urbane Mobilität?

Ich habe da so meine Zweifel. Einerseits ist es als leichtes, handliches und recht leistungsfähiges E-Bike für den Stadtverkehr durchaus geeignet und es zu fahren macht auch Spass.
Andererseits hat es einige konstruktionsbedingte Nachteile.  Der wichtigste Nachteile besteht für mich darin, dass es nicht für Transportaufgaben geeignet ist. Es sind nur relativ kleine Satteltaschen möglich, eine Box hinten oder ein Korb vorne ist kaum zu montieren. So schneidet das Elmoto bei einer der wichtigstenFormen urbaner Mobilität - dem Einkaufen - ziemlich schlecht ab. Es sind nur kleinere Einkäufe möglich, auch wenn man die Packtaschen durch einen Rucksack ergänzt. 
Der klassische Roller hat gegenüber dem Elmoto einige konstruktionsbedingte Vorteile wie die höhere Transportkapazität, den bequemeren Ein-/Aufstieg und ein Mindestmaß an Wetterschutz.

Bildergalerie

Akkuverkleidung, Packtasche

Vorderrad mit Scheibenbremse

Hinterrad mit Nabenmotor


Display mit Ladeanzeige 
Rückspiegel, Lichtschalter, Hupe

Abgestiegen

Wetterbedingt bin ich in letzter Zeit nicht so viel mit dem Elmoto unterwegs gewesen. Am Sonntag wollte ich einen längeren Ausflug machen, auch um die Reichweite des E-Bikes in Erfahrung zu bringen. Dummerweise habe ich mir einen schlechten Tag ausgesucht. Ich fuhr bei Sonne los, schon nach wenigen Kilometern setzte ein veritabler Platzregen ein. Ich kehrte um. In der Borsigstraße in Feuerbach erwischte es mich dann. Ich sah die Eisenbahnschienen, nahm mir vor, sie nicht in einem zu spitzen Winkel zu queren - umsonst. Bei einer Geschwindigkeit von etwa 30 km/h verfing sich das Vorderrad in der Schiene und ich stürzte.

Die Folgen waren nicht gravierend: Ein paar Schürfwunden am Linken Arm und Bein für mich und ein paar Kratzer für das E-Bike.

Die schmalen Reifen und die regennasse Fahrbahn haben sicher zum Unfall beigetragen. Auf einem Fahrrad hätte ich wahrscheinlich das Vorderrad kurz "gelupft", um die Schien zu queren. Beim Elmoto geht das nicht, weil es dafür zu schwer ist. Letztlich hätte ich langsamer fahren und besser aufpassen müssen. Die schmalen Reifen sind in solchen Situationen jedoch von Nachteil.

Als Motorradfahrer bin ich noch nie ohne Schutzkleidung  - Motorradhose, Motorradjacke, stabile Schuhe - gefahren. Beim E-Bike wurde ich leichtsinnig und trug beim Unfall eine Jeans und eine dünne Sommerjacke. Das Ergebnis kann man oben sehen ... Hätte ich eine Motorradjacke getragen, wäre ich vermutlich völlig unverletzt geblieben. Deshalb werde ich künftig auch bei sommerlichen Temperaturen meine Motorradjacke anziehen.

Samstag, 24. Juli 2010

Erste Eindrücke

E-Bike in der Türlenstraße abgeholt. Knapp 6 km nach Hause gefahren. 

Das Fahrgefühl ist völlig anders als bei meinem Motorrad (kleiner Chopper), bedingt v.a. durch die sehr hohe und aufrechte Sitzposition. Noch kein sicheres Gefühl, v.a. wenn es durch die Kurven geht. Problem mit den Fußrasten. Sie sind genau in dem Bereich, in dem ich an Ampeln usw. die Füße auf den Boden bringe. Zwei Mal klappe ich mit dem Unterschenkel ungewollt die rechte Fußraste hoch und muss anhalten, um die Raste wieder runter zu klappen. Die Sitzposition ist so hoch, dass ich mit meinen 173cm so gerade mit den Fußspitzen auf den Boden komme. 

Das Bike ist ausgesprochen flott unterwegs; den Killesberg hoch fahre ich immerhin knapp 40 km/h.

Das Elektrokabel befindet sich jetzt in der rechten Satteltasche. Das ist praktisch, allerdings geht dadurch Stauraum verloren. Es bleibt nur noch die linke Satteltasche, um Kleinigkeiten unterzubringen. Ich werde wohl meist mit dem Rucksack unterwegs sein; ohne Rücksack sind Einkäufe mit dem E-Bike unmöglich. 

Es gibt nur einen Rückspiegel, den zweiten hat sich der Hersteller gespart. Völlig unverständlich ist für mich, warum das Bike keine Blinker hat. Richtungswechsel müssen wie beim Fahrrad mit der Hand angezeigt werden. Das mag damit zu tun haben, dass das Fahrzeug vom Hersteller ursprünglich als "Funbike" entworfen wurde.

Für mich stellt sich die Frage, ob ein modifiziertes Funbike das richtige Fahrzeug für einen Testlauf in "urbaner Mobilität" ist. We'll see…

km 6








Zweiter Eindruck:


Heute noch ein Ausflug durch die Stadt. Ich gewöhne mich recht schnell an das E-Bike. Keine Unsicherheit vor Kurven mehr. Das Bike ist ausgesprochen handlich. Es ist halt doch eher ein Cross-Fahrrad mit Elektromotor.

Die Sitzbank gleicht einem Folterinstrument. Gefühlt würde es kaum einen Unterschied machen, direkt auf dem Rahmen zu sitzen. Ich habe es jetzt raus, die hochklappende Fußraste mit dem Fuß wieder runter zu kriegen ohne anhalten zu müssen.

Die Fahrleistungen sind OK. Bergab werden über 50 km/h erreicht, den Berg hoch (z.B. von der Wilhelma zum Pragsattel) sind immer noch ca. 35 km/h drin. Das reicht aus, um in der Stadt flott genug voran zu kommen.

Nach 30 gefahrenen km ist eine der grünen LEDs ausgegangen. Ich hänge das Bike an die Steckdose in der Garage, nachdem ich ein Verlängerungskabel geholt habe. Das "eingebaute" Kabel ist recht kurz, es ist wahrscheinlich eine gute Idee, ein Verlängerungskabel ständig mitzuführen.

Ich entdecke, dass der Griff und Abdeckung am rechten Lenker fehlen und wundere mich, ob sie nie dran waren oder ob ich sie bereits am ersten Tag verloren habe. Da ich mit Handschuhen fuhr, habe ichdas erst sehr spät gemerkt.

km 30





Donnerstag, 15. Juli 2010

Start


Ich bin einer von 500 Teilnehmern (=Elektronauten, ähem ..) am Projekt E-Mobilität des Energieversorgers EnBW in Stuttgart. Das Projekt begann offiziell am 4. Juli 2010. Da ich momentan noch in Irland bin, bekomme ich mein Elmoto E-Bike (hoffentlich) Ende Juli, wenn ich wieder in Stuttgart bin. Eigentlich hätte ich lieber den Oxygen Cargoscooter gehabt, aber den gibt es nicht für die 500 Testpersonen.

Sobald ich das E-Bike habe, werde ich hier regelmäßig über meine Erfahrungen damit berichten.